Perspektive Schweiz

AZU sagt Ja zur BVG-Reform

Wie der Schweizerische Arbeitgeberverband sagt auch AZU Ja zur Reform der beruflichen Vorsorge. Der SAV hat am 13. September 2023 die Ja-Parole zur Reform beschlossen. Die Renten der beruflichen Vorsorge stehen seit geraumer Zeit unter Druck. Gründe dafür sind die steigende Lebenserwartung, die vielen Neupensionäre der Babyboomer-Generation und die anhaltend schwierige Lage an den Kapitalmärkten. Weder Inflation noch steigende Zinsen lösen das Problem. Eine Reform für mehr Gerechtigkeit in der Altersvorsorge und zur Sicherung des 3-Säulen-Modells Heute gibt es in der beruflichen Vorsorge störende Ungerechtigkeiten: Viele Teilzeiterwerbstätige erhalten keine BVG-Rente; Menschen mit mehreren Jobs erhalten keine BVG-Rente; viele Arbeitnehmende mit tiefen Löhnen erhalten keine BVG-Rente. Davon betroffen sind unzählige Frauen. Wer nicht in der beruflichen Vorsorge versichert ist, wird doppelt bestraft: Zum einen erhalten die Betroffenen keine Rente, zum anderen zahlen die Arbeitgeber nicht auf die BVG-Konten ein. Die BVG-Reform schliesst diese ungerechten Rentenlücken. Weiter besteht eine Ungerechtigkeit bei der Belastung der Generationen. Angesichts der stetig ansteigenden Lebenserwartung muss das ersparte Kapital immer länger reichen. Deshalb sind die Rentenversprechen im BVG-Obligatorium zu hoch. Die Konsequenz: Die Renten müssen teilweise querfinanziert werden – beispielsweise aus den Kapitalerträgen der BVG-Konten der Erwerbstätigen. Die BVG-Reform bekämpft diese Ungerechtigkeit mit der Senkung des Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent. Das ist eine gerechte Lösung für alle: Erwerbstätige werden nicht einseitig über ihr Kapital belastet, die bestehenden Rentner sind nicht betroffen und Rentenausfälle der Übergangsgeneration werden mit Zuschlägen kompensiert. Zudem werden die Arbeitsmarktchancen für ältere Arbeitnehmende durch tiefere BVG-Beiträge verbessert. Ausserdem leistet die BVG-Reform einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des bewährten 3-Säulen-Modells. Denn unsere Altersvorsorge, die auf den drei Säulen AHV, BVG und der privaten Vorsorge fusst, ist zwar ein Erfolgsmodell um das uns das Ausland beneidet. Soll es aber eine Zukunft haben, braucht es regelmässige Reformen, welche das Modell an die gesellschaftlichen und finanziellen Bedürfnisse anpassen. Eine Reform der beruflichen Vorsorge ist dringend angezeigt und die erarbeitete Vorlage zur BVG-Reform ist ein guter, breit abgestützter Konsens, welcher die berufliche Vorsorge sinnvoll reformiert. Von der Reform profitieren alle Generationen: die Jungen, Menschen mittleren Alters und die bestehenden Rentnerinnen und Rentner. Deshalb unterstützt der Schweizerische Arbeitgeberverband das Vorhaben, es verdient ihr Vertrauen.